WERKPHASEN

 

Das Gesamtwerk des Bildhauers Günter Wagner lässt sich in verschiedene Arbeitsphasen gliedern:

Von 1985 – 1990 entstanden filigrane Raumformen und mehrteilige Installationen aus hartgelötetem Silberstahl, die anschließend meist verchromt oder lackiert wurden.

Von 1990 – 1992 folgten Arbeiten in der Materialkombination von Silberstahl und schwarzem Granit, poliertem Edelstahl und schwarzem Granit oder schwarzem Granit und weißem Marmor.

Ab 1992 arbeitet er durchgängig bis heute meist seriell und zum Teil in sehr großen, mehrteiligen Boden- und Wandarbeiten fast ausschließlich mit patiniertem Stahl oder Gusseisen, das er mit Glas kombiniert. Parallel hierzu entstehen große Freiplastiken aus Corten-Stahl für den öffentlichen Raum und Privatsammlungen.

In den Jahren 2006 – 2010 entstanden Wandobjekte aus patiniertem Alt-Blei und mit Eisen beschichtetem Granit sowie zahlreiche Werke zum Thema Labyrinth.

Seit 2011 arbeitet Wagner auch immer wieder temporär in den Ateliers der Staatlichen Majolika Manufaktur in Karlsruhe an eisenbeschichteten Keramikplastiken, die wie Stahlskulpturen wirken.

"Günter Wagners Objekte, Reliefs und Installationen sind durchweg doppelwertig angelegt. Neben ihrer formalen und konzeptuellen Klarheit, die sich auf den ersten Blick erschließt, bergen sie immer eine zweite Realitätsebene. Vermeintliche Steinformen, die er häufig mit transparentem oder opakem Glas kombiniert, sind nicht aus Stein, somdern aus Gusseisen. Ähnlich verfährt Wagner bei seinen Blei-Reliefs: Die kantig-rohen Eisenstücke, die dort zwischen aquarellzart oxidierten Blechen hervorbrechen, sind in Wirklichkeit aus beschichtetem Granit, der mit küntlichem Rost überzogen wurde. Derlei Camouflage und Mimikry bilden eine Konstante in seinem Werk, das seine ästhetische Attraktivität zweifellos auch aus dem Gegensatz der Materialien Eisen und Glas oder Blei und Stein bezieht." (Michael Hübl)